#staufrei – Verkehrskonzept der AG Stadionumfeld

Unter dem Motto „Nicht nur meckern, sondern auch machen!“ präsentieren wir, die AG Stadionumfeld, euch unser Verkehrskonzept „#staufrei“. Es enthält Vorschläge und Forderungen für eine staufreie An- und Abreise zu den Spielen des RB Leipzig. Dabei sind wir der Meinung, dass viele Probleme insbesondere im Abreiseverkehr nicht nur aus dem Stau des motorisierten Individualverkehr (MIV) resultieren, sondern hausgemachte Probleme der LVB sind, da sie jahrelang dasselbe Programm abspulen ohne zu überprüfen, ob das alles nach zehn Jahren noch so richtig ist. Seit RB Leipzig in der „Schüssel“ spielt, wurde in das Stadionumfeld und die Verbesserung der Verkehrssituation seitens Stadt und LVB nichts investiert. Dass zeitnah investiert wird, zeichnet sich derzeit nicht ab, von der ohnehin notwendigen Sanierung Waldstraße, Wendeschleife Feuerbachschleife und Zeppelinbrücke abgesehen.

Einrichtung P&R AGRA

Wir schlagen vor, einen zusätzlichen P&R-Parkplatz auf der AGRA einzurichten. Einen solchen gab es bereits vor Jahren. Nach der im „Verkehrskonzept Sportforum“ genannten Zahl entspricht dies einem Zuwachs von 300 Parkplätzen. Uns ist bewusst, dass dieser Parkplatz auf Grund von Veranstaltungen nicht immer zur Verfügung steht. Das tut der Parkplatz Neue Messe und auch das Festgelände am Cottaweg ebenfalls nicht.

Bestehende LVB-Ressourcen effizient nutzen

Bezüglich des durch die LVB erbrachten Veranstaltungsverkehrs vernehmen wir immer wieder Forderungen von Fans, die Zahl der Fahrzeuge (und damit auch Fahrer) zu erhöhen. Uns ist bewusst, dass die Ressourcen nicht unendlich wachsen können. Wir sind der Ansicht, das zunächst die bestehenden Ressourcen effizient genutzt werden müssen, bevor über die Anschaffung von mehr Fahrzeugen gesprochen wird. (Durch die Anschaffung größerer Bahnen wird unserer Erkenntnis nach die Anzahl der Bahnen nicht erhöht, da diese Ersatzbeschaffungen für die Tatrabahnen und NGT8 sind.) Unter anderem auch deshalb legen übrigens die Autoren des Verkehrskonzepts Sportforum den Bau einer leistungsfähigen Wendeschleife an der Ostseite des Stadions sowie die Sperrung der inneren Jahnallee für den MIV nahe, um effizienter mit den vorhandenen Fahrzeugen fahren zu können, Umlaufzeiten zu reduzieren und so Fahrzeuge ggf. mehrfach einsetzen zu können. So könnten Einsatzwagen schneller zum und vom Hauptbahnhof fahren und im Anschluss noch einmal eingesetzt werden.

Uns sei der Hinweis an die LVB gestattet, dass innerhalb der letzten zehn Jahre das Mitteldeutsche S-Bahnnetz gestartet ist und nach unserer Kenntnis damit auch am Bayrischen Platz und am Wilhelm-Leuschner-Platz S-Bahnhöfe entstanden sind, an denen pro Fahrtrichtung die S-Bahnen ins Umland im Fünfminutentakt fahren. Die Anbindung dieser S-Bahnhöfe via Straßenbahn an das Stadion bildet sich bislang im Veranstaltungsverkehr nicht ab.

Ebenfalls sei uns die Bemerkung gestattet, dass es für die Relation Goerdelerring – Waldplatz noch eine alternative Straßenbahntrasse über Westplatz gibt, über die die Bahnen genauso schnell unterwegs sind, bei Stau in der Jahnallee sogar schneller. Es wäre problemlos möglich, die Trasse Jahnallee – Ranstädter Steinweg zu entlasten, in dem Sonderlinien und Einsatzbahnen „E“ über Westplatz fahren. Wir sind der Meinung, dass die Überlastung der Trasse Ranstädter Steinweg sowie der Haltestelle Hauptbahnhof ebenfalls ein von der LVB hausgemachtes Problem ist und die Zahl der Stadionbesucher, die über Hauptbahnhof fahren müssen, deutlich geringer ist als angenommen, unter der Voraussetzung, dass die LVB ihr eigenes Liniensystem überdenken, entzerren und neue Verknüpfungspunkte schaffen. Jede Bahn über Hauptbahnhof schicken zu müssen ist ein Mantra, an dem die LVB (bezüglich des Stadionverkehrs) seit mindestens zehn Jahren festhalten ohne zu überdenken, ob das überhaupt (noch) bedarfsgerecht ist.

Sofortmaßnahme Neuordnung des An- und Abreiseverkehrs der LVB

Die LVB nutzen im Anreiseverkehr die vorhandene Lautsprecheranlage an der Haltestelle Hauptbahnhof für verkehrsleitende Durchsagen, unter anderem auch, um zuverlässig die Positionen der einfahrenden Bahnen im Rahmen der Doppelhaltestelle zu kommunizieren.

Folgende Linienänderungen im Veranstaltungsverkehr (2 Stunden vor und bis 1,5 Stunden nach Veranstaltungsende) bei weitestgehend gleichbleibenden Ressourcen schlagen wir vor unter der Maßgabe, P&R-Parkplätze und S-Bahnhöfe auf direktem Weg mit dem Sportforum zu verbinden:

Sonderlinie 52 Naunhofer Str. – Lausen (statt Linie 2 Naunhofer Str. – Grünau-Süd): Anbindung P&R Völkerschlachtdenkmal ab Naunhofer Str. über S-Bf. Bayr. Platz, S-Bf. Wilhelm-Leuschner-Platz – Westplatz – Sportforum Süd – Lausen, Anbindung des P&R Lausen.

Aktuell während BM Waldstraße Linie 50: Wahren – Sportforum Süd statt über Hbf direkt nach Wahren über Pfaffendorfer Str..

Linie 56 Messegelände – Grünau Nord (bisher Messegelände – Sportforum Süd): Relation P&R Neue Messe über Pfaffendorfer Str. (Zoo), Sportforum Süd nach Grünau Nord, Anbindung der P&R in Grünau. Dafür Wegfall des Westastes der Linie 8.

Linie 51 Dölitz – Wahren (bisher Lößnig – Wahren): Anbindung P&R AGRA ab Dölitz über Karl-Liebknecht-Str. – S-Bf. Wilhelm-Leuschner-Platz (Ersatzhaltestelle im Peterssteinweg) – Westplatz – Ersatzhaltestelle Waldplatz – Waldstraße nach Wahren.

Linie 4E Wilhelm-Leuschner-Platz – Hbf – Sportforum Ost (wie bisher)

Der Hauptbahnhof wird über die bestehenden Linien 3, 4, 4E, 7, 15 sowie Linienverstärkern und
Einsatzbahnen zwischen Hbf und Sportforum Ost sowie Sportforum Süd (wie bisher) angebunden, ggf. mit Linienführung über Westplatz und K.-Kollwitz-Str. zur Entlastung der Jahnallee.

Die Haltestelle Leibnizstraße wird im Abreiseverkehr durch die E-Bahnen und Sonderlinien nicht bedient, da jeder Halt einer überfüllten Bahn bei kaum vorhandenem Fahrgastwechsel (Bahnen sind zu mindestens 100% gefüllt) zu nicht vertretbaren Verzögerungen auf Grund blockierter Türen führt.

Im Abreiseverkehr wird die Haltestelle Sportforum Ost (Max-Planck-Str., Feuerbachschleife) grundsätzlich durch die Linien 4, 4E und 51 Richtung Waldplatz und Gohlis bedient, ggf. auch im Anreiseverkehr, zusätzlich ist diese Haltestelle Start- und Endpunkt von „E“. Der Haltestelle Sportforum Ost kommt eine deutlich größere Bedeutung zu als bisher.

Ach nein, geht nicht, da die sanierte Feuerbachschleife und die Haltestelle Sportforum Ost maximal für normalen Linienverkehr geeignet sein wird und die Anforderungen an einen Veranstaltungsverkehr in keinster Weise erfüllt. Deshalb warnen wir auf Grund der unzureichenden Ausstattung der im Juli einzuweihenden Haltestelle die LVB sogar vor, diese Haltestelle im kommenden Sommer im Veranstaltungsverkehr zu bedienen. Mehr dazu weiter unten.

Diese geänderten Maßnahmen werden über die Kommunikationskanäle sowohl der Stadt Leipzig, als auch der LVB, des MDV und RB Leipzig kommuniziert, auch unter Einsatz eines Tutorials (Erklärvideo).

Mit all diesen Maßnahmen wird die Situation am Hbf und auf der Trasse Jahnallee – Ranstädter Steinweg sowie an der Haltestelle Goerdelerring (durch Nutzung aller Bahnsteige) entzerrt, der Umsteigeknoten W.-Leuschner-Platz gestärkt, werden Teile Grünaus und Südvorstadt/Connewitz an das Stadion besser angebunden.

Alle Fahrzeuge der Linien, die P&R bedienen, werden mit einem P&R-Symbol gekennzeichnet.

Überprüfen und ggf. Neuprogrammierung der LSA am Waldplatz unter der Maßgabe der Durchlässigkeit der Straßenbahnen. Die bisherigen Beobachtungen zeigen, dass zumindest nach Veranstaltungsende in der Regel nur eine Bahn pro Grünphase die Kreuzung passieren kann, was zu weiteren Verzögerungen im Abreiseverkehr führt. Der Straßenbahnverkehr hat gegenüber dem MIV höhere Priorität.

Sofortmaßnahmen Haltestelle Sportforum Süd:

Jüngst verkündete RB Leipzig, dass 75 Prozent der Stadionbesucher das Stadion über die Festwiese betreten und wieder verlassen. Das ergibt rund 35 000 Menschen, die die Festwiese nutzen, davon bewegt sich ein Großteil Richtung Jahnallee, biegt Richtung Lindenau ab, benutzt die Haltestelle Sportforum Süd oder läuft weiter Richtung Marschnerstraße. Dass die Haltestelle völlig überlastet ist, ist kein Wunder. Dass nicht alle Fahrgäste bei der Abreise Platz auf dem Bahnsteig finden, dürfte nicht überraschen. (Die Stadtverwaltung geht offenbar von nur 20 000 Besuchern aus, was durchaus überrascht.)

Damit hier kurzfristig etwas passiert, schlagen wir vor:

Die LVB nutzen die Haltestelle Sportforum Süd auch im Abreiseverkehr als Doppelhaltestelle. Der linke, der Haltestellen zugewandte, Fahrstreifen der Jahnallee wird im An- und Abreiseverkehr für den MIV in beide Richtungen gesperrt, um Konfliktpotential zwischen Fußgängern bzw. wartenden Fahrgästen und MIV zu vermeiden. Dies sollte problemlos möglich sein, auch vor dem Hintergrund, dass die Zeppelinbrücke nur mit einem Fahrstreifen in jede Richtung ausgestattet ist und auch künftig sein wird.

Die LVB installieren eine feste Lautsprecheranlage für den Haltestellenbereich, ggf. auch an der Haltestelle Waldplatz/Arena: Darüber erfolgen verlässliche Durchsagen, welche Bahn mit welchem Fahrziel als nächstes einfährt. Es wird zuverlässig darüber informiert, an welcher Halteposition welche Bahn stoppen wird. Es wird ebenfalls über das Prinzip der Doppelhaltestelle informiert und es wird ebenfalls „Zurück bleiben bitte“ durchgesagt. Das Prinzip Lautsprecherdurchsage wird übrigens bereits seit Jahren bei Open-Air-Konzerten praktiziert. Die LVB verfügen aktuell über eine Lautsprecheranlage, die aber eben nur bei Open-Air-Konzerten genutzt wird.

Die LVB prüfen, wie im Abreiseverkehr die an den Haltestellen Sportforum Süd und Waldplatz/Arena installierten dynamischen Anzeigetafeln (DFI) verlässlich! die Reihenfolge und Haltepositionen der einfahrenden Bahnen anzeigen können und setzen dies um. Alternativ werden die DFI für die Dauer des Abreiseverkehrs abgeschaltet, die Informationen einzig per Lautsprecherdurchsagen gegeben, um Verwirrung durch Fehlinformationen via DFI zu vermeiden.

Es wird geprüft, ob die Fußgänger-LSA in Höhe der Haltestelle Sportforum-Süd speziell im Abreiseverkehr zugunsten der Fußgänger anders geschaltet werden kann und die Durchlassfähigkeit der Fußgänger gesteigert werden kann, unter Berücksichtigung der Verkehrssituation im Mittelstreifen (Tunnelein- und ausfahrt). Alternativ wird im Abreiseverkehr der Verkehr manuell geregelt, unter Berücksichtigung der Situation auf dem Mittelstreifen. Dies erscheint uns als die beste und sicherste Lösung an diesem neuralgischen Punkt.

Angebotserweiterungen: P&R-Shuttle und mehr S-Bahnen

Bus-Shuttle zu P&R-Parkplätzen

Die LVB prüfen, ob es grundsätzlich möglich ist, ggf. unter Einbeziehung weiterer Verkehrsunternehmen, die Anbindung der P&R-Parkplätze (bspw. Lausen, Neue Messe, AGRA) entweder in Ergänzung oder als Ersatz zu den zusätzlichen Straßenbahnen per Bus-Shuttle zu organisieren. Das Ergebnis, einschließlich Kostenkalkulation, teilen die LVB der Stadtverwaltung, dem Stadtrat und RB mit. Sofern dies grundsätzlich möglich ist, wird unter den genannten Beteiligten diskutiert, wie dies zu finanzieren ist. Zudem wird bei positivem Ergebnis im Rahmen der Stadionumfeldgestaltung geprüft, wo die An- und Abfahrtshaltestellen für die Busse am Sportforum entstehen könnten.

Zusätzliche S-Bahnen nach 23 Uhr

Der MDV prüft unter Einbeziehung des ZVNL und der DB, ob es grundsätzlich möglich ist, bei Abendspielen (Anstoß nach 20 Uhr) jeweils einen zusätzlichen Kurs für die Abreise einzusetzen, da nach 23 Uhr der Regelfahrplan eine Verbindung ins Umland derzeit nicht ermöglicht – auf folgenden Relationen:

S3 nach Halle über Schkeuditz
S3 nach Wurzen über Borsdorf
S2 nach Dessau
S4 nach Eilenburg
S6 nach Geithain über Borna

Sofern dies grundsätzlich möglich ist, wird unter den genannten Beteiligten gemeinsam mit RB diskutiert, wie dies zu finanzieren ist.

Umsetzung eines P&R-Konzepts

Die Stadtverwaltung, und das ist keine neue Maßgabe, sondern durch den Stadtrat seit Jahren beauftragt, erarbeitet ein Verkehrsleitkonzept im Hinblick auf die Erreichbarkeit der P&R-Parkplätze unter der Verwendung und Installation elektronischer Anzeigetafeln. Sie erarbeitet sinnvolle Standorte für die Errichtung dieser Tafeln, insbesondere an großen Einfallstraßen. Das P&R-Konzept inkl. Leitsystem ist so zu entwickeln, dass es auch bei anderen Großveranstaltungen, wie Weihnachtsmark, Stadtfest, WGT, angewendet werden kann. Zudem besteht die Möglichkeit, über diese Anzeigetafeln über Baustellen und sich daraus ergebende Umleitungen zu informieren. Die notwendigen Planungs- und Beschaffungskosten werden von der Stadtverwaltung dem Stadtrat, wie bereits beschlossen, vorgelegt. Die Mittel dafür werden in die kommenden beiden Jahreshaushalte (Investitionshaushalt) der Stadt Leipzig (2024 und 2025) eingestellt. Es wird geprüft, ob dafür Fördermittelprogramme bereitstehen.

Bei allen Investitionsmaßnahmen ist selbstverständlich zu eruieren, welche Förderprogramme für die Kofinanzierung zur Verfügung stehen.

Umleitungsverkehr Zeppelinbrücke

Wir erwarten, dass das Umleitungskonzept vorsieht, die halbierte Straßenbahnkapazität ansatzweise, beispielsweise durch Busse, zu kompensieren. Wir erwarten ebenfalls, dass die LVB Pläne dafür hat, einen durch den MIV verursachten Stau (in der Jahnallee) mit den Straßenbahnen (und Bussen) zu umfahren, bspw. über K.-Kollwitz-Str. und Westplatz. Wir fordern allerdings auch und gerade während der Sperrung der Zeppelinbrücke und wegen des halbierten Straßenbahnverkehrs, dass die Jahnallee vor und nach Spielen allein dem ÖPNV, Rad- und Fußverkehr vorbehalten ist, damit auch auf diese Weise die halbierten Straßenbahnkapazitäten kompensiert werden können.

Wir erwarten, dass mindestens der Knotenpunkt Jahnallee – Marschnerstraße – Straße am Sportforum sowie die Überquerung der Straße am Sportforum, Höhe Einfahrt zu den Parkplätzen Arena I und II und Zugang zur Festwiese, so gestaltet wird, dass den tausenden Besuchern, die zu Fuß und per Rad von und zum Stadion unterwegs sind, ein gefahrloses Überqueren der Straßen möglich ist.

Warnung vor Bedienen der Haltestelle Sportforum Ost

Für die Zeit der vollständigen zweimonatigen Sperrung der Brücke im Juli und August 2023 soll laut LVB-Plänen einzig die Feuerbachschleife samt Haltestelle Sportforum Ost als Straßenbahnanbindung dienen. Dieser Haltestellenbereich wird laut Plan mit einem Fahrgastunterstand ausgestattet, wodurch der Wartebereich auf dem Bahnsteig eingeschränkt sein wird, also noch weniger Menschen auf den Bahnsteig passen als bisher, der angrenzende Grünstreifen nicht mehr öffentlich zugänglich sein, da er fortan als Schulhoffläche dienen wird.

Bei der Bahnsteigbreite der sanierten Haltestelle Sportforum-Ost inkl. Fahrgastunterstand fehlt uns momentan die Fantasie dafür, wie auf diesem Bereich rund 260 Fahrgäste Platz finden sollen, die EINE XXL-Bahn füllen sollen, an die Situation, dass hunderte weiteren Wartende in den Haltestellenbereich drängeln, möchten wir angesichts des regelmäßigen chaotischen und gefährlichen Zustands an der Haltestelle Sportforum Süd gar nicht denken. Das benachbarte Rasendreieck soll zum Pausenhof für die angrenzende Schule werden und wird öffentlich nicht mehr zugänglich sein. Mehrere hundert Wartende zwischen einem Zaun auf der einen, einer wartenden Bahn auf der anderen Seite zuzüglich eines Fahrgastunterstandes – wir sagen hier Szenen mit dem Potential einer Massenpanik voraus. Deshalb raten wir den LVB eindringlich davon ab, mindestens im Juli und August, die Haltestelle Sportforum Ost zu bedienen. Wir erachten einzig die Haltestelle der Linie 4 am Waldplatz, insbesondere im Abreiseverkehr, als dafür geeignet an.

Die Stadtverwaltung legt Pläne vor, wie der Umleitungsverkehr mindestens für die Spiele im Rahmen der Fußball EM 2024 vom Stadion fern gehalten wird, um das Motto der Fußball WM 2006 „Die Welt zu Gast bei Freunden“ aufzunehmen und zu leben.

Unsere Erwartungen an den Masterplan Stadionumfeld

Der Stadtrat hat am 20.5.2020 unter dem Titel „Gemeinsam im Umfeld des Leipziger Sportforums das Beste für die Stadt ermöglichen und umsetzen“ u.a. beschlossen:

https://ratsinformation.leipzig.de/allris_leipzig_public/to020?TOLFDNR=1137716

Die Stadtverwaltung wird beauftragt, für den Bereich des Stadionumfeldes bis Ende IV. Quartals 2020 einen Masterplan zu erarbeiten, welcher die Belange der Entwicklung des Stadions, des damit verbundenen Verkehrs, der Realisierung des Sportmuseums und der Absicherung der sozialen Infrastruktur (Grundschulen) unter Berücksichtigung des Hochwasserschutzes (mögliche Öffnung „Alte Elster”) zusammenführt.

Berücksichtigung finden dabei u.a. folgende Aspekte:

Verbesserung des ÖPNV-, Fuß- und Radverkehrs durch:

• Berücksichtigung des ruhenden MIV des Waldstraßenviertels
• Stärkung der Wegebeziehungen für den Fuß- und Fahrradverkehr zu den Veranstaltungsstätten der RB Arena und Arena Leipzig auch und insbesondere im Bereich Jahnallee bis zu zum Knotenpunkt Capastraße/Lütznerstraße
• Ausbau der Wendeschleife der LVB
• Absicherung der Fahrradgarderobe (Ausbau von öffentlichen Fahrradabstellmöglichkeiten)

Die AG Stadionumfeld hatte im Vorfeld per Umfrage Ideen und Wünsche der RB-Fans eingeholt und auf dieser Basis eigene Ideen eingebracht zur Stadionumfeldgestaltung eingebracht in die Erarbeitung des Masterplans eingebracht. Wir erwarten, dass im Masterplan, der spätestens im 2. Quartal 2023 vorgestellt wird, insbesondere folgende durch die AG Stadionumfeld und andere Akteure eingebrachten Vorschläge aufgegriffen werden:

• Bau einer leistungsfähigen Wendeschleife an der Ostseite des Stadions samt einer den Erfordernissen des Veranstaltungsverkehrs angemessenen Ausstattung der Haltestelle Sportforum Ost. Die AG Stadionumfeld hat hierbei den Standort Schwimmstadion/Arena II vorgeschlagen, da nur dieser das Kriterium erfüllt, eine Aufstellfläche für acht bis zehn Straßenbahnen und ausreichend Platz für einen angemessenen, bestenfalls zweigleisigen,  Bahnsteigbereich zu bieten.
• Verbesserung der Situation für Radfahrende, insbesondere durch das Schaffen von Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in unmittelbarer Stadionnähe in einer der Stadionkapazität angemessenen Größenordnung. (Die temporäre und durch RB Leipzig betriebene Fahrradgarage bietet 1300 Fahrrädern Platz.)
• autofreier Vorplatz Festwiese
• Um- und Ausbau der Haltestelle Sportforum Süd
• Bau einer Rad- und Fußgängerbrücke zwischen Sportforum und Cottaweg 
• Sperrung der Jahnallee vor und nach Veranstaltungen.

Wir erwarten, dass insbesondere die Pläne zu den Fahrradabstellmöglichkeiten, der Ausbau der Haltestelle Sportforum Süd und der autofreie Festwiesenvorplatz noch im Laufe des Jahres 2023 durch die Stadtverwaltung mit Beschlussvorlagen, verbunden mit verbindlichen Zeitplänen, in den Stadtrat eingebracht (und beschlossen) werden. Die notwendigen finanziellen Mittel werden in den städtischen Haushalt 2024 eingestellt.

Die Haltestelle Sportforum Süd wird im Schatten der Sanierung der Zeppelinbrücke um- und ausgebaut, die Umbaumaßnahmen werden idealerweise bis zur Fußball-EM 2024, spätestens aber mit Ende der Bauarbeiten auf der Zeppelinbrücke im Jahr 2025 abgeschlossen sein.

Die Maßnahmen autofreier Festwiesenvorplatz und Fahrradabstellmöglichkeiten werden bis zum Beginn der Fußball EM 2024 umgesetzt.

Die Sperrung der Jahnallee vor und nach Veranstaltungen erfolgt sofort, spätestens aber mit Ende der Bauarbeiten Zeppelinbrücke und des dazugehörigen Umleitungsverkehrs 2025.

Bei der derzeitigen Sanierung der Feuerbachschleife handelt es sich übrigens nicht um einen Ausbau, sondern eine Sanierung im Bestand, einer „Ertüchtigung“ der in den 1950er Jahren zeitgleich mit dem Zentralstadion erbauten Wendeschleife. Diese wurde unabhängig vom Masterplan Sportforum geplant, nämlich im Zuge der Sanierung der Waldstraße. Sie wird lediglich mit gesetzlich vorgeschriebenen Vorgaben ausgestattet: Barrierefreie Haltestelle, Regelung der Ein- und Ausfahrt aus und in die Waldstraße durch eine Lichtsignalanlage. Deshalb erfüllt sie auch nicht das Kriterium „Ausbau“. Sie verfügt über ein Gleis, ein Überholgleis, geschweige denn eine Aufstellfläche, erhält sie nicht, wartende Bahnen werden weiterhin im im mittleren Bereich der Feuerbachstraße Aufstellung nehmen und diese in dieser Zeit komplett blockieren, auch für Rettungsfahrzeuge.

Schlussbemerkung

Unsere Forderungen und Vorschläge zielen darauf ab, nach Abschluss der Baumaßnahme Zeppelinbrücke, zum Saisonbeginn 2025/26, einen halbwegs geordneten, auto- und stauarmen Veranstaltungsverkehr zu haben, der der Zahl von 53 000 Besuchern (47 000 Besucher des Stadions plus 6000 Besucher der Quarterback Immobilien-Arena) gerecht wird und zum Ziel hat, schnellstmöglich und störungsfrei mit dem ÖPNV, zu Fuß und per Rad an- und abzureisen. Das spätestens ab 2025 attraktive und breit akzeptierte P&R-System greift nicht nur bei Veranstaltungen im Sportforum. Damit wäre ein großer Teil der Handlungsempfehlungen, die im Verkehrskonzept Sportforum 2014 gegeben wurden, schon elf Jahre nach Veröffentlichung umgesetzt.

Eine Sperrung der Jahnallee bedeutet auch eine Stärkung der gastronomischen Einrichtungen entlang der Jahnallee und innerhalb des Waldstraßenviertels.

Einladung an den Oberbürgermeister zur Stau-Schau

Wir, die AG Stadionumfeld, laden die Geschäftsführung der LVB sowie den Oberbürgermeister und die Bürgermeister bzw. Dezernenten dazu ein, gemeinsam mit uns nach einem der nächsten RB-Spiele den Abreiseverkehr u.a. an den Haltestellen Sportforum Süd und Waldplatz/Arena zu beobachten. Ebenfalls schlagen wir einen Wettlauf vor: Herr Middelberg fährt gemeinsam mit Vertretern von uns mit der Straßenbahn vom Sportforum Süd zum Goerdelerring, gleichzeitig legen wir mit Herrn Jung dieselbe Wegstrecke zu Fuß zurück.