Stellungnahme zu den Bannern in Berlin
Wieder einmal wurde die RB Fanszene für die Meinung einzelner vereinnahmt.
Sicher kann man zu den Vorfällen im Spiel Dortmund gegen Hertha unterschiedlicher Meinung sein, vielleicht hat die Polizei mit dem Versuch das Banner der „Hauptstadtmafia“ zu entfernen einen sensiblen Nerv getroffen und damit nicht im Sinne der Deeskalation gehandelt. Möglicherweise wären die folgenden Bilder dann verhindert worden. Genauso möglich ist aber auch, dass es zu erneuten Spielunterbrechungen bzw. Verzögerungen beim Anpfiff gekommen wäre. Niemand kann den was-wäre-wenn-Fall glaubhaft darlegen.
Ein absolutes NO-GO ist für uns allerdings die Reaktion der Berliner Anhänger. Gewalt, egal in welcher Form und gegen wen hat in einem Fußballstadion nichts zu suchen.
Als erste Reaktion und in ziemlicher Eile hat Hertha darauf hin Spruchbänder, Banner und Doppelhalter verboten, nicht jedoch Zaunfahnen. Dieser Art der kollektiven Bestrafung kann man durchaus kritisch gegenüber stehen. Die Berliner reagierten mit Stimmungsboykott und dem Verzicht auf sämtliche Schwenk- und Zaunfahnen. Des Weiteren wurde auf Berliner Seite ein zumindest noch bedingt nachvollziehbares Spruchband gegen Kollektivstrafen gezeigt.
Im Leipziger Block wurden zu Spielbeginn T-Shirts mit der Buchstabenkombination:
„TÄTER IN – UNIFORM!“ und später noch Spruchbänder mit dem Inhalt:
„COPS-KNÜPPELN“ „FANS-BÜSZEN“ „GEGEN-POLIZEIGEWALT“ hochgehalten.
Von diesen Aussagen möchten wir uns hiermit deutlich distanzieren. Uns ist unverständlich, wie man aus den Bildern und den gefühlt 100 Handyvideos die Schuld an der Eskalation ausschließlich auf den Rücken der Polizei lädt.
Des Weiteren fordern wir die Gruppierung(en?) auf, welche für diese Statements verantwortlich ist/sind, zu ihrer Meinung und der damit einhergehenden Verantwortung zu stehen und sich öffentlich dazu zu bekennen. Die Kennzeichnung von Spruchbändern ist allgemeiner Konsens unserer Fanszene. Sich in der Anonymität zu verstecken und den Block zu vereinnahmen hingegen ist feige.
Für weitere Gespräche stehen wir gerne zur Verfügung. Ansonsten setzen wir uns auch in Zukunft, zusammen mit allen Fans und Gruppierungen, entsprechend unseres Leitbildes, für eine klare Haltung gegen Gewalt, Rassismus, Diskriminierung und Homophobie ein.
Fanverband Leipzig e. V.