Nie wieder. – gegen das Vergessen
Heute, am 27. Januar 2023 jährt sich zum 78. Mal der Jahrestag der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee. Dies ist Anlass in Demut und Respekt der Opfer, der Überlebenden und ihrer Familien zu gedenken.
Auch wir möchten besonders diesen Tag heute zum Anlass nehmen, um unseren Teil dazu beizutragen, dass diese grausamen Taten niemals in Vergessenheit geraten.
Wir gedenken der Opfer, der Überlebenden und Ihren Familien.
Dieser Beitrag soll gleichwohl ein Beitrag sein, zu mahnen. Gerade hier in Sachsen, direkt vor unseren Haustüren, laden rechtsextreme Woche für Woche zu vermeintlich harmlosen Spaziergängen ein,
Ging es Anfangs noch um die Coronamaßnahmen, findet sich inzwischen ein buntes Potpourri an verschwörungsideologischem und geschichtsrevisionistischem Gedankengut.
Wir betrachten mit Sorge, dass dort zwischen Familien und Kindern Menschen mit Reichskriegsflaggen unwidersprochen geduldet werden. Verbunden mit dem Argument, es nicht gesehen oder wahrgenommen zu haben. Wir finden, die Verantwortung eines jeden Menschen endet nicht an seiner eigenen Wahrnehmungsschwelle.
„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“, mit diesen Worten endet der Epilog des Parabelstücks
„Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ von Bertold Brecht.
Ebenso fruchtbar scheint der Boden hier in Sachsen zu sein, auf dem rechte und rechtsextreme Strömungen Aufmärsche unter dem Deckmantel demokratischer Proteste initiieren und dabei symbolisch mit Fackeln, Uniformen und Trommeln an dunkle Vorzeiten erinnern. Sich selbst in einer Diktatur wähnen, dabei aber genau diese schreckliche Zeit glorifizieren.
Es ist das Gebot der Stunde, die Werte unserer demokratischen Ordnung zu verteidigen, wenn Hass und Hetze allgegenwärtig sind, wenn Menschen wieder nach ihrem Aussehen, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Herkunft und nicht nach ihrem Charakter und ihrem Handeln beurteilt werden.
Nicht alles, was unter dem Mantel der Meinungsfreiheit gesagt wird, sollte auch unwidersprochen bleiben.
Jeder von uns steht in der Pflicht Geschichtsrevisionisten, Relativierern und Holocaustleugnern, aber auch homophoben, transphoben Äußerungen entschieden und entschlossen entgegen zu treten.
Wenn sie jetzt ganz unverholen
Konstantin Wecker
wieder Nazilieder johlen,
über Juden Witze machen,
über Menschenrechte lachen.
[…]
Dann steh auf und misch dich ein.
Sage NEIN!
In Art.3 GG heißt es: „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. […] Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
Das aus diesen Sätzen des Grundgesetz keine leeren Worthülsen werden, liegt an jedem von uns selbst.
Die Geschichte soll uns eine Warnung sein. Keine der Grausamkeiten kann je wieder ungeschehen gemacht werden, aber wir können gemeinsam dafür sorgen, dass so etwas nie wieder passiert.
Der Holocaust ist ein bezeichnender Teil unserer Geschichte, auch wenn es schwer fällt, wir müssen darüber sprechen, mit unseren Großeltern, Eltern, mit unseren Kindern. Wir müssen darüber sprechen, damit die Erinnerung an die Konzentrations- und Vernichtungslager, an den Nationalsozialismus, an die Ermordung von etwa sechs Millionen Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen und politischen Gegnern nicht verblasst.
Wir müssen darüber sprechen, damit so etwas nie wieder möglich wird.
Nie wieder! Niemals wieder!
Widersprecht! SEID LAUT!