Interview
Der freie Journalist Ben Krischke aus München führte ein Interview mit Ralf Peschke, einem unserer gewählten Fanvertreter. Die nachstehenden Ausführungen geben dessen persönliche Auffassung wieder:
RB Leipzig wird in seiner Struktur und mit dem Hintergrund Red Bull bekanntermaßen kritisch gesehen. Aus welchen Gründen sind Sie Fan des Vereins geworden?
An Fußball interessiert bin ich – wie sicherlich die überwiegende Mehrheit der Stadionbesucher – seit meiner Kindheit und nunmehr bereits über 35 Jahre ununterbrochen Mitglied eines 1908 gegründeten sogenannten Traditionsvereins. Dort habe ich bereits regelmäßig – neben den obligatorischen Heimspielen – auch die Auswärtsspiele in verschiedenen Amateurligen besucht und bin dem Verein auch nach mehreren Abstiegen bis heute (Kreisliga A) treu geblieben.
Nachdem ich Anfang der 90er Jahre die Auferstehung des ersten Deutschen Fußballmeisters VfB Leipzig und damit verbunden auch Profifußball in Leipzig miterleben durfte, folgte bekanntermaßen – aufgrund fehlender professioneller Strukturen – das baldige Ende. Während dieser Zeit war jedoch bereits das riesige Potential zu erkennen, dass bezogen auf höherklassigen Fußball in der boomenden Stadt Leipzig mit ihrem großen Einzugsgebiet steckt. Hier wartete ein schlafender Riese förmlich darauf geweckt zu werden.
Ob der negativen Entwicklung des VfB Leipzig herrschte naturgemäß auch bei mir zunächst – nach der am 19.05.2009 erfolgten Gründung von RasenBallsport Leipzig – Skepsis vor, inwieweit diesem jungen Leipziger Verein mit seinen hohen Ambitionen eine Zukunft beschieden sein würde, so dass ich die Entwicklung von RB Leipzig zunächst in den Medien verfolgt habe.
Als das DFB – Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg im Sommer 2011 bevor stand, war es für mich dann an der Zeit, das Ganze mal aus der Nähe zu betrachten. Die anfängliche Neugier wich rasch echter Begeisterung, nicht nur angesichts des sensationellen Sieges über den haushohen Favoriten, sondern insbesondere auch über die – nach einem Zeitraum von zwei Jahren – bereits beachtliche Ausprägung einer Fanszene und dem untrüglichen Gefühl, dass hier etwas Großes entstehen kann. Dieses Spiel war im Endeffekt die Initialzündung unbedingt dabei sein zu wollen. Etwaige Vorbehalte Anderer gegen RB Leipzig haben für mich hierbei nie eine Rolle gespielt, da ich mir mein Urteil über ein Thema grundsätzlich selbst bilde und dies erst nachdem ich mich hierüber umfassend informiert habe.
Es bot – und es bietet sich auch heute noch – die einmalige Gelegenheit einen aufstrebenden Verein zu unterstützen und diesen als Teil einer sich noch entwickelnden Fanszene aktiv mitzugestalten.
Der nächste logische Schritt war sodann die Auswahl des für mich „passenden“ Fanclubs; mittlerweile habe ich somit nicht nur im Fanblock des „Sektor B“ sondern auch im christlichen Fanclub der „Holy Bulls“ eine Heimat gefunden.
Waren Vereine wie LOK Leipzig und Chemie Leipzig keine Alternative für Sie? Warum nicht und inwiefern spielen die beiden Ultra – Szenen hier eine Rolle?
Vereine wie LOK Leipzig oder Chemie Leipzig waren , nach deren Gründung in der Tradition ihrer DDR – Vorgängervereine in den Jahren 1997 (Chemie) und 2003 (LOK) , nie wirkliche Alternativen für mich, da ich weder eine persönliche Bindung zu deren sozialistischer Fußballgeschichte noch zu den Stadtteilen Probstheida und Leutzsch habe, die diesen Vereinen eine Heimstatt bieten.
Mich hat demgegenüber bei RB Leipzig von Anfang an überzeugt, dass hier ein Verein entsteht, der nicht nur einen Stadtteil oder eine Stadt sondern eine komplette Region in Begeisterung zu setzen vermag und darüber hinaus das Potential hat auch bundesweit und sogar international Interesse zu wecken. Beispielsweise hat unser, derzeit ca. 130 Mitglieder umfassender Fanclub, (neben der Leipziger Region) bereits Mitglieder nicht nur in Thüringen oder Sachsen – Anhalt sondern auch in NRW und sogar aus Dänemark und Israel.
Wie bereits dargelegt, hat es sich ohnehin nicht um eine bewusste Entscheidung „pro RB Leipzig“ gehandelt, sondern um Emotionen, die RB Leipzig zu einer Herzensangelegenheit werden ließen. Insoweit haben auch Fanszenen anderer Vereine für mich keine Rolle gespielt.
Aber auch den diesjährigen Aufstiegen von LOK Leipzig und Chemie Leipzig gebührt selbstredend eine entsprechende Würdigung, zeigen doch auch diese Erfolge, ebenso wie die dortigen beachtlichen Zuschauerzahlen, das bereits angesprochene Potential der Sportstadt Leipzig.
Gestatten Sie mir noch einige Anmerkungen zu dem von Ihnen ins Feld geführten Ultra – Begriff. Sicherlich weisen die genannten Leipziger Vereine ebenso wie wohl sämtliche größeren deutschen Fußballclubs eine Ultraszene auf. Leider ist die Bezeichnung „Ultra“ in der heutigen Darstellung und Berichterstattung zumeist negativ besetzt.
In seiner ursprünglichen Bedeutung – ausgehend von den Anfängen im Italien der 1950er Jahre – bezeichnet der Begriff „Ultra“ einen Fußballfan, der bedingungslos zu seinem Verein steht, diesen bei Auswärtsfahrten unterstützt und buchstäblich alles für diesen Verein geben würde.
Gewalt, Beleidigungen und Hass sind demgegenüber mit ihren Folgen nicht grundlos strafbewehrt und haben auch in oder an einem Stadion sowie insbesondere in einer Ultraszene überhaupt nichts zu suchen, stellen sich diese „Möchtegernultras“ damit doch nicht nur ein persönliches Armutszeugnis aus, sondern diskreditieren ihren und schaden Ihrem eigenen Verein den Sie doch angeblich so sehr unterstützen, beschmutzen eine eigentlich ehrenwerte Bezeichnung und führen diese letztendlich ad absurdum.
Bei RB Leipzig sind derartige negative Begleiterscheinungen jedenfalls noch und hoffentlich auch künftig kein Thema. Dies ist nicht nur ein vordringliches Anliegen des Vereins sondern auch der aktiven Fanszene selbst.
Wie argumentieren Sie gegen den Vorwurf des „Retorten“ – bzw. „Plastikclubs“?
Die kritischen Stimmen zu RB Leipzig sind auch mir hinlänglich bekannt. Hierzu einige beispielhafte Anmerkungen:
Es wird gern der Vorwurf eines Retortenvereins mit fehlender Tradition erhoben. Zunächst ist es natürlich richtig, dass der Verein RB Leipzig erst seit 7 Jahren existiert. Hier wäre jedoch die Frage zu stellen, wann fängt Tradition eigentlich an?
Wie so vieles ist auch dies relativ, kann man einen Fußballclub der sein 50jähriges Bestehen feiert bereits als Traditionsverein bezeichnen, oder sollten es doch schon mindestens 100 Jahre sein? Man könnte auch sagen: RB Leipzig, Tradition seit 2009!
Herr Mateschitz hat als Chef des Hauptsponsors einmal so schön gesagt, dass irgendwann der FC Bayern 500 und RB Leipzig eben 400 Jahre alt sein wird. Ich denke es muss jeder für sich entscheiden wann er einem Verein Tradition zubilligen möchte und vor allem ob man denn diese Tradition überhaupt benötigt und wofür?
Im Übrigen werden auch heutzutage in Deutschland allenthalben noch Sport- und Fußballvereine gegründet; ich kann daran jedenfalls nichts Verwerfliches entdecken.
Auch wird RB Leipzig gern als Plastikverein bezeichnet, der ausschließlich mittels Freikarten und von sogenanntem Eventpublikum besucht werde. Ich kann Ihnen versichern, dass wir weder ein Fangehalt beziehen noch Klatschpappen benötigen und ja, wir zahlen tatsächlich Eintritt.
Selbstverständlich gehen auch bei uns Zuschauer ins Stadion, die an höherklassigem Fußball interessiert sind und einfach nur gut unterhalten werden wollen. Dies dürfte allerdings in jedem Stadion usus sein, vielleicht nur mit dem Unterschied, dass diese zumeist von der einzigartigen Atmosphäre in der RB Arena derart begeistert sind und flugs zu treuen RB Fans werden.
Hier wird auch gern übersehen dass man Leipzig eben nicht mit anderen Standorten gern geschmähter sogenannter Werks- oder Kommerzvereine vergleichen kann. Zumindest aus meiner Sicht verfügt RB Leipzig über ein wesentlich fußballaffineres und begeisterungsfähigeres Publikum als viele andere – ja, auch sog. Traditionsvereine – sowie ein riesiges Einzugsgebiet, so dass niemandem um eine ausgeprägte und rasant wachsende Fanszene, die so gar nicht zu einem sog. Retorten- bzw. Plastikclub passen will, Bange sein muss.
Nicht umsonst muss bereits jetzt über eine Erweiterung des bestehenden – aktuell ca. 42.500 Zuschauer fassenden – Stadions bzw. einen deutlich größeren Stadionneubau nachgedacht werden, da nicht zuletzt auch die allgemeinen Prognosen zur generellen Bevölkerungsentwicklung in Leipzig und die erstmalige Zugehörigkeit zur 1.Bundesliga die Annahme einer Fortsetzung der bisherigen phänomenalen und rasanten Entwicklung der Zuschauerzahlen und damit zwangsläufig der Fanszene durchaus rechtfertigen. Insbesondere auch ökonomische Zwänge sind bei diesen Erwägungen vordringlich, in dem Bemühen eine wirtschaftliche Eigenständigkeit des Vereins langfristig erreichen und sicherstellen zu können.
Haben Sie das Gefühl, dass sich der Verein ausreichend um seine Fanszene bemüht und wenn ja, inwiefern?
Aus meiner Sicht bemüht sich der Verein in ausreichendem Maße um seine Fanszene, mehr ist naturgemäß immer möglich.
Als Ansprechpartner seitens des Vereins für die Fanszene fungieren hauptamtliche Fanbeauftragte, die auch regelmäßig an den Sitzungen des Fanverbandes sowie den Stammtischen der einzelnen Fanclubs teilnehmen und auch ansonsten – insbesondere in persona des Herrn Enrico Hommel – buchstäblich Tag und Nacht ein offenes Ohr für die Belange der Fans haben.
Hierdurch haben wir Fans stets einen „kurzen Draht“ zum Verein und können über die Fanbeauftragten Anliegen an die Vereinsführung herantragen.
Zudem stehen die gewählten Fanvertreter im Rahmen eines jour fixe – jeweils im Abstand von 6 Wochen – in einem regelmäßigen Gedankenaustausch mit der Vereinsführung.
Darüber hinaus bietet die Vereinsführung, beispielsweise im Zuge einer Aktualisierung der Eintrittspreise, Informationsveranstaltungen für die Mitglieder des Fanverbands an, die nicht nur einem regen Gedankenaustausch dienen, sondern auch der Fanszene eine Plattform bieten eigene Vorschläge, Anregungen und Kritikpunkte zu unterbreiten.
Der Verein gibt kostenlose sehr schön gestaltete Fahrtenbücher an die immer zahlreicher werdenden Auswärtsfahrer heraus und belohnt deren Engagement abhängig von der Höhe der zurückgelegten KM nach Abschluss der Saison mit Verdienstnadeln in Bronze / Silber / Gold. Eine sehr beliebte Aktion in Fankreisen.
Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle die vorbildliche Betreuung von gesundheitlich Beeinträchtigten und/oder Menschen mit einer Behinderung. Hier erfolgt an Spieltagen eine „Rundumbetreuung“ durch für den Verein ehrenamtlich tätige Helfer, die dem sog. „RBL-Freunde-Programm“ angehören. Ebenfalls wird im Stadion eine spezielle Reportage des Spielgeschehens für blinde und sehbehinderte Fans angeboten.
Dies mag natürlich alles auch bei anderen Vereinen in ähnlicher bzw. gleicher Art und Weise gängige Praxis sein, für mich persönlich drückt sich die Wertschätzung des Vereins für seine Fanszene neben diesen formalen Rahmenbedingungen noch viel mehr dadurch aus, dass die Vereinsführung bemüht ist, auch von sich aus den direkten Kontakt zu den Fans herzustellen. Beispielgebend sei hier der schon traditionelle Weihnachtsmarkt genannt, den der Verein für die offiziellen Fanclubs ausrichtet und die Spieler sich ebenso wie der Trainerstab völlig ungezwungen „unter das Fanvolk mischen“ oder die spontane Einladung zum Grillabend für die Mitglieder des Fanverbandes, bei dem der „Vereinsboss“ das Grillen für die Fans selbst übernimmt und es sich nicht nehmen lässt jeden Fan persönlich zu begrüßen.
Diese persönliche Nähe untermauert die Verbundenheit von Verein und Fans als eine große RBL – Familie wesentlich intensiver als dies ein ordinäres Stimmrecht bei einer Mitgliederversammlung jemals könnte.
Als Vereinsmitglied vermisse ich dieses – nach dem Leipziger Modell nur bestimmten Vereinsmitgliedern zustehende – Stimmrecht jedenfalls nicht, sondern bin – entgegen der hieran extern immer wieder geäußerten Kritik – froh und dankbar, dass uns die teilweise chaotischen Jahreshauptversammlungen anderer Vereine erspart bleiben und die Geschicke unseres Verein ausnahmslos von absoluten Profis bestimmt werden.
Für mich ist genau das einer der Hauptgründe warum dieser Verein – zumindest seit der Verpflichtung von Ralf Rangnick im Jahre 2012 – in relativ kurzer Zeit so erfolgreich sein konnte, da eben diese in allen Bereichen des Vereins an den Tag gelegte Professionalität, letztendlich – neben einer adäquaten Anschubfinanzierung – den Bundesligaaufstieg erst ermöglicht hat.
Inwieweit dieser besondere „familiäre“ Leipziger Weg der Zusammenarbeit mit der Fanszene auch in Zeiten der Zugehörigkeit zur 1. Bundesliga und den damit noch einmal drastisch steigenden Anforderungen aufrecht erhalten werden kann, wird die Zeit zeigen müssen.
Als weitere Leipziger Besonderheit darf sicher die Zusammensetzung der Fankurve gelten, da sich hier von jung bis alt ebenfalls die Fanszene in all ihren Facetten widerspiegelt. Quer durch alle Berufsgruppen sind hier auch Familien mit Kleinkindern anzutreffen, die teilweise sogar auswärts dabei sind.
Dieser familiäre Charakter der Fanszene entspricht auch der Intention des Vereins und wird durch mannigfaltige Aktionen speziell für Familien mit Kindern unterstützt. Das beliebte Maskottchen Bulli ist natürlich stets mit von der Partie.
Möglich ist dies selbstverständlich nur aufgrund der friedlichen Struktur unserer Fanszene. Nicht nur der Verein bietet Gewähr dafür, frühzeitig gegenteiligen Bestrebungen entgegenzuwirken, sondern die Fans selbst, man könnte hier auch von „Selbstreinigungskräften“ sprechen.
Auf diese „bunte Kurve“ sind wir, ich denke zurecht, stolz.
Das besonders ausgeprägte soziale Engagement der Fanszene, wie z.B. Kleidersammlungen für Bedürftige oder Aktionen im Bereich der Flüchtlingshilfe wird durch den Verein selbstverständlich auch unterstützt.
Nicht vergessen zu erwähnen möchte ich die Vereinigung der „Rasenballisten“, die insoweit eine Besonderheit darstellt, als dass sie u. a. dem Hauptsponsor „reserviert“ gegenübersteht und demgegenüber den „RasenBallsport“ betont. Der Verein hat den „Rasenballisten“ zugestanden innerhalb des Stadions einen Infostand zu betreiben und dort auch „RB – freie“ Artikel, wie z. B. Schals, zum Kauf anzubieten.
Auch das ist für mich eines der Beispiele für den offenen und kooperativen Umgang des Vereins mit seiner Fanszene.
Nicht nur der Verein selbst, sondern auch die Fanszene und der Fanverband waren und sind stets gefordert der rasanten sportlichen Entwicklung sowie dem damit verbundenen stetigen Anwachsen der Fanszene, und den in allen Bereichen des Vereins entsprechend steigenden Anforderungen, mit einer vertrauensvollen Zusammenarbeit Rechnung zu tragen.
Sind Sie mit Infrastruktur, Ticketing – Preisen, Kartenkontingenten und allem, was Merchandising und Rund–um-den-Verein betrifft zufrieden und wo gibt es hier noch Luft nach oben?
Wie bereits erwähnt, handelt es sich beim Verein RasenBallsport Leipzig um einen in sämtlichen Belangen überproportional schnell wachsenden Fußballclub, der zumindest in dieser Beziehung in der deutschen Fußballgeschichte als einzigartig bezeichnet werden kann.
Diesem Wachstum standzuhalten und bei jedem sportlichen Aufstieg den Anforderungen der jeweiligen neuen Ligazugehörigkeit gerecht zu werden war und ist natürlich eine besonders anspruchsvolle Herausforderung, die zumeist auch mit einer organisatorischen und personellen Umstrukturierung einher gehen wird.
Unter Berücksichtigung dieser Aspekte kann man sicherlich dem Verein das Zeugnis ausstellen, diese Herausforderung bislang mit Bravour bewältigt und auch die noch zu verbessernden Themen erkannt zu haben.
Aktuell anzuführen sind beispielsweise die bekannten infrastrukturellen Überlegungen hinsichtlich des Stadions und auch eine Vergrößerung des Fanshops wird sicherlich nicht lange auf sich warten lassen, da das Merchandising derzeit noch ein begrenztes Angebot aufweist, das noch reichlich „Luft nach oben“ bietet.
Die Fanszene wünscht sich natürlich auch ein Vereinsheim, der Anfang wurde mit dem „Cottaria“ – Cafe am Trainingszentrum bereits gemacht.
Die sportliche Infrastruktur hinsichtlich des Trainings- und Ausbildungszentrums bewegt sich inklusive Internat bereits nahe am Optimum.
Hinsichtlich des Ticketing steht der Fanverband regelmäßig in Kontakt mit den Entscheidungsträgern, Kartenkontingente, Eintrittspreise sowie Buchungs- und Bezahlmodalitäten stehen dort auf der Agenda.
Um den Belangen der zahlreichen Auswärtsfahrer bei der Ticketvergabe gerecht zu werden steht derzeit die Einführung eines Punktesystems im Raum, das „Vielfahrer“ honorieren wird.
Die zum Bundesligaaufstieg nunmehr in den meisten Sektoren des Stadions (auch wegen der leider im jetzigen Stadion eng begrenzten VIP – Bereiche) deutlich erhöhten Eintrittspreise haben, nachdem es in der letzten Sommerpause keine Erhöhung gegeben hatte, zu Diskussionen in der Fanszene geführt, wobei der Verein sein Versprechen von auch weiterhin moderaten Preisen in den unmittelbaren Fanblöcken gehalten hat.
Als Pilotprojekt soll demnächst im Stadion – Catering das bereits bei anderen Vereinen übliche Karten – Zahlsystem eingeführt werden.
Infrastrukturelle Verbesserungen in der RB – Arena selbst können allerdings nur im Benehmen mit dem Stadioneigentümer erfolgen.
Was glauben Sie als Fanvertreter, wie der Verein seine Akzeptanz in Fußballdeutschland und in der Fanszene verbessern könnte?
Besteht die Notwendigkeit versuchen zu müssen die Akzeptanz respektive das Image zu verbessern? Ich denke, nein!
Zum einen verfügt der Verein über hinreichende Vorzüge, wird in Leipzig und Umgebung überwiegend und immer mehr akzeptiert sowie von seinen Fans geliebt wie dies bei jedem anderen Verein auch der Fall ist. Im Übrigen sei jedem seine Meinung gegönnt.
Ich kann nur jedem Kritiker empfehlen, sich vor Ort selbst ein eigenes fundiertes Bild zu machen und nicht blind irgendwelchen polemischen Parolen hinterher zu rennen.
Das Konzept, sich ausschließlich und konsequent der Jugendarbeit und Förderung besonderer Talente zu verschreiben, hat mich jedenfalls ebenso überzeugt wie die einzigartige, friedliche, familiäre Stadion – Atmosphäre ohne Schmähungen oder gar Beleidigungen des sportlichen Gegenübers.
Kurzum eine sportlich faire Fanszene, die auch die Leistung der „gegnerischen“ Mannschaft honoriert, deren Fans respektiert und sich ausschließlich dem Support des eigenen Teams verpflichtet fühlt.
Dies zu erhalten ist ein, wenn nicht gar das, wesentliche Anliegen von Vereinsführung, Fanbeauftragten, Fanverband, Fanvertretern und insbesondere auch der Capos.